22. Prädikatsvergabe

am 23.10.2015 bei der Handelskammer Hamburg

Gastgeberin der diesjährigen Prädikatsvergabe war die Handelskammer Hamburg. Hamburg ist ein starker, internationaler Wirtschaftsstandort mit einer sehr dynamischen Entwicklung. 400 Arbeitgeber wurden inzwischen mit dem Hamburger Familiensiegel ausgezeichnet. Das Thema Chancengleichheit ist in der Metropole damit sehr präsent.

Frau Weber-Braun als Vorstandsmitglied von TOTAL E-QUALITY begrüßte stellvertretend für die Vorstandsvorsitzende Eva Maria Roer die Gäste. Ein besonderer Willkommensgruß galt der Dortmunder Delegation. Die Stadt Dortmund hat 2013 eine beeindruckende Regionalinitiative gestartet. Höhepunkt war die Prädikatsvergabe 2014 bei der Stadt Dortmund, die selbst erstmals ausgezeichnet werden konnte. In 2014 konnten aus dieser Region sieben, in 2015 drei Prädikatsträger gewonnen werden; toll, wenn so viel Engagement solche Erfolge zeigt. Die Erfahrung zeigt, dass Regionalinitiativen sehr gut geeignet sind, Chancengleichheit und Diversity zu implementieren und zu würdigen. „Firmenkulturen, die Aspekte von Chancengleichheit und Vielfalt berücksichtigen, werden in Zukunft immer wichtiger“, so Weber-Braun.

Katharina Fegebank überbrachte als zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung ein Grußwort der Stadt Hamburg. In ihrem Beitrag führte sie an, dass es neben der Selbstverpflichtung und den Aktivitäten zur gleichberechtigten Teilhabe auch gesetzlicher Rahmenbedingungen bedarf. „Denn es gibt die Frauen. Sie sind hochqualifiziert, gut vernetzt und sie bereichern die jeweiligen Institutionen und Organisationen, weil sie Vielfalt abbilden und weil sie genau den Anforderungen entsprechen, die wir heute brauchen." Sie betonte, das „TOTAL E-QUALITY Eigeninitiative belohnt. Die Auszeichnung ist wichtig, weil sie motivierend und identitätsbildend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirkt.“ Hamburg ist mit dem Hamburger Familiensiegel und der Initiative „mint:pink“ auf einem guten Weg, um die berufliche Karrieren junger Frauen zu fördern und eine familiengerechte Arbeitswelt zu unterstützen.

Corinna Nienstedt, Geschäftsführerin der Handelskammer Hamburg, verwies in ihrem Grußwort außerdem auf den Helga-Stödter-Preis für Hamburger Unternehmen, bei dem deutlich wird, dass auch das Thema Shared Leadership immer mehr an Bedeutung gewinnt. Sie verwies auf den Zusammenhang des Trends „Industrie 4.0“ mit der immer mehr zunehmenden Digitalisierung und der Notwendigkeit von „Diversity 4.0“, als neue Stufe der Akzeptanz gleichberechtigter Vielfalt. Wie diese Kombination gelingen kann, ist eine spannende Herausforderung. In gleichem Maße wie Spitzenvertreter der Wirtschaft das Thema "Industrie 4.0" auf ihre Agenda setzen, gilt es, ein Selbstverständnis für das Thema "Diversity" voranzutreiben. Die Bewerbung um die Olympischen Spiele und die Paralympics 2014 soll in Hamburg auch das Selbstverständnis fördern für Menschen, die trotz Einschränkungen Spitzenleistungen im sportlichen Bereich vollbringen, und für „Andersartigkeit“ im Allgemeinen. „Vielfalt bringt Weltoffenheit und wirtschaftlichen Erfolg.“, so ihr Fazit.

Hartmut Müller-Gerbes, Konzernsprecher des TÜV Rheinland, nahm in seiner Keynote das Thema „Wirkungen von Prädikaten und Siegeln“ unter die Lupe. Er sprach über die zunehmende Verunsicherung in der Digitalen Welt 2.0, und dem daraus resultierenden Verlangen der Menschen nach Vertrauen. Denn: „Wir sind als Menschen darauf gepolt zu vertrauen und am liebsten möchten wir blind vertrauen, insbesondere dann, wenn die Dinge komplex und für den einzelnen unüberschaubar werden.“ Das sei der Grund, warum Menschen Prüfzeichen so lieben. „Wie wichtig Siegel sind, die sich auf Diversity und Chancengleichheit konzentrieren und wie wichtig es ist, dass diese Siegel von unabhängigen Dritten vergeben und überprüft werden, zeigt ein Blick in die Realität: Im Juli 2014 hat das Statistische Bundesamt zwei Zahlen veröffentlicht, die erschreckend wahr sind: Im Jahr 1992 lag der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen in Deutschland bei 26 Prozent und 20 Jahre später, im Jahr 2012 war dieser Anteil auf 29 Prozent gestiegen. Da in denselben zwanzig Jahren mehr Frauen bessere Bildungsabschlüsse gemacht haben und mehr Frauen für Führungspositionen bereitstanden, ist der geringe Zuwachs im Grunde ein Rückschritt. Die Träger des TOTAL E-QUALITY Prädikats sind hier Vorbilder in unserer Gesellschaft. Sie setzten Maßstäbe, an denen auch andere gemessen werden. Möge der Kulturwandel Diversity gelingt. Ein Prüfzeichen oder Siegel ist immer der Anspruch, ein Ziel zu erreichen. Es steht nie für eine Selbstverständlichkeit. Solange wir das Siegel TOTAL E-QUALITY brauchen, ist der Kulturwandel noch nicht vollbracht, ist Chancengleichheit keine Selbstverständlichkeit.“, so Müller-Gerbes.

In der Podiumsdiskussion ging es ebenfalls um Diversity Management. Sie gaben Impulse wie Organisationen soziale und globale Vielfalt nutzen sollten und können. Beleuchtet wurden auch die Erfordernisse und Möglichkeiten, die Frauen brauchen, um in Führungspositionen zu kommen. Frauen müssen ihre Ängste vor Macht ablegen und die Gestaltungsspielräume, die Führung bedeuten, erkennen und nutzen. Teilnehmerinnen an der Diskussion waren:

  • Prof. Dr. Andrea D. Bührmann, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Georg-August-Universität Göttingen
  • Silke Grimm, CFO, Euler Hermes Deutschland
  • Prof. Dr. Katrin Hansen, Vizepräsidentin, Westfälische Hochschule
  • Brigitte Lippmann, MA, MBA, Geschäftsführerin Lippmann International
  • Susanna Nezmeskal-Berggötz, Vice President Corporate Diversity, Deutsche Post DHL Group

Die Runde wurde moderiert von Dr. Arno Balzer, Herausgeber des Wirtschaftsmagazins BILANZ.

Das TOTAL E-QUALITY Prädikat wurde in diesem Jahr an 47 Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung verliehen. 15 bekamen erstmals einen Zusatzpreis für Diversity.


Hier finden Sie eine Auswahl von Fotos zur Veranstaltung


Ausgezeichnet wurden folgende Organisationen:

Die Träger des Prädikats für Chancengleichheit & Diversity

  • Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Kentucky Fried Chicken (Great Britain) Ltd., German Branch
  • Projektron GmbH
  • Robert Bosch GmbH
  • Robert Bosch GmbH Blaichach
  • Sparkasse Nürnberg
  • ZSI technology GmbH
  • SIMON WERBUNG GmbH
  • Roche Diagnostics GmbH
  • GFFB gGmbH
  • Deutsche Post AG
  • Commerzbank AG
  • Sanofi-Aventis Deutschland
  • Zentrum für Weiterbildung gGmbH

Die neuen Träger des Prädikats für Chancengleichheit:

  • BIM Putztuch GmbH & Co KG
  • Diagramm Halbach GmbH & Co. KG
  • DICKE & PARTNER GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Flughafen Dortmund GmbH
  • Heinrich-Pette-Institut
  • Hochschule Mannheim
  • Plan International Deutschland e. V.
  • Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH

Die mehrfach bestätigten Träger des Prädikats für Chancengleichheit:

  • Akademie für Raumforschung und Landesplanung
  • DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH
  • Dornseif Winterdienst GmbH
  • Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen Geislingen
  • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Leibniz-Institut für Länderkunde e. V. (IfL)
  • Leibniz-Institut für ökologische Raumentwickung e.V.
  • Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg
  • RheinEnergie AG
  • Fachhochschule Schmalkalden
  • Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik
  • Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR
  • Hochschule Fulda
  • Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Stadt Leipzig
  • Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
  • Universität Paderborn
  • Universität Siegen
  • W&W Konzern
  • ZBW - Leibniz Informationszentrum Wirtschaft
  • Stadt Ulm
  • Technische Universität Ilmenau
  • Hochschule für Technik & Wirtschaft Berlin

Im kommenden Jahr findet die Prädikatsvergabe in Nürnberg statt. Nürnberg ist als Metropolregion ein starker Wirtschaftsstandort. Wir freuen uns daher sehr, dass die Stadt, die selbst Träger des TOTAL E-QUALITY Prädikats ist, die Ausrichtung der Veranstaltung übernehmen wird.

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Dateien: Prädikatsvergabe 2015

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